Slawenfürst Niklot versuchte sich gegen das immer stärker hereindrängende Christentum zu wehren.
Das Volk und große Teile des Adels waren Anhänger ihrer heidnischen Religionen.
Mit Gewalt wurde jedoch immer wieder versucht, die ostdeutschen Slawen zum Christentum zu bekehren.
Massentaufen waren ein bewährtes Prinzip und wurden vielerorts durchgeführt.
Der erste Versuch, die Wilzen und die Obotriten im Wendenkreuzzug 1147 zu unterwerfen, scheiterte am starken Widerstand Niklots, der seine Festung behauptete.
Im Jahre 1149 wurde der Krieg durch eine Scheinunterwerfung und der Gründung eines Bistums beendet. Die Schweriner Burg war im Jahr 1160 im Zusammenhang mit
den nach Osten gerichteten Expansionsbestrebungen deutscher Feudalherren das Ziel eines Eroberungsfeldzuges unter Führung Heinrichs des Löwen (1129-1195).
Die obotritischen Verteidiger unter dem Wendenfürsten Niklot zerstörten und verließen sie angesichts der feindlichen Übermacht.
Doch auch die deutschen Eroberer erkannten die ausgezeichnete strategische Lage und bauten die Festung wieder auf.
Der Platz zwischen der Burg und Stadt, heute der "Alte Garten", war früher Morast und Sumpf. Der jetzige Schloßgarten bestand ebenfalls in ziemlicher Ausdehnung aus Sumpf und Bruch, so daß das Schloß an der Nord- und Ost-Seite durch die Weite Wasserfläche des großen Sees, an der Süd- und West-Seite zunächst durch Arme desselben Sees und den Burgsee, außerdem aber noch durch lang ausgestreckte tiefe Sumpf- und Wiesenflächen geschützt war und somit für damalige Verhältnisse eine uneinnehmbare Befestigung bildete.
Die Stadtgründung Schwerins erfolgte um 1160.
1167 verlegte der Zisterziensermönch Berno seinen Bischofssitz nach Schwerin auf dem heutigen Grundstück der Hauptpost in der Nähe des Pfaffenteiches.
Im selben Jahr belehnte Heinrichs der Löwen seinen Vasallen Gunzelin von Hagen mit der Grafschaft Schwerin und anderen ehemals obotritischen Gebieten Niklots Sohn Pribislaw.
Mit Graf Gunzelin von Hagen und dem Bischof Berno waren die beiden mächtigsten treibenden Kräfte in Schwerin lokalisiert. Die Burg auf der Insel verband eine Holzbrücke mit der Siedlung. Dort lebten Fischer, Jäger, Handwerker und Händler in der Gegend der heutigen Friedrichstraße, Mecklenburgstraße, der Kloster- und Ritterstraße. Sie gingen ihrem Tagwerk nach, hielten Märkte ab und schlichteten ihre Streitigkeiten.
Die Grundsteinlegung des Domes erfolgte am 09.09.1171 durch Heinrich den Löwen in Anwesenheit von weltlichen und geistlichen Fürsten. Im gleichen Jahr wurde das Recht auf Marktabhaltung gültig. Der repräsentative Ausbau des Doms erfolgte allerdings erst im 13. Jahrhundert.
Schwerin war zu Beginn der Stadtgeschichte eine kleine Ackerbürgerstadt mit etwa 500 Einwohnern. 100 Geistliche, also ein Fünftel der gesamten Bevölkerung, lebten gut in den Domherrenhöfe, in der Friedrichs- und Bischofsstraße. Im 12. Jahrhundert hatte Schwerin eine geringe räumliche Ausdehnung. Die Bewohner wurden im Norden, Süden und Westen vor vagabundierenden Horden und feindlichen Heeren durch breite Wassergräben und die dahinterliegenden, mit einer Plankenbefestigung gekrönten Wälle, geschützt. Im Osten gab ein sumpfiges Gebiet zwischen Beutel-, Schweriner- und Burgsee einen natürlichen Schutz.
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