ansprüchen genügenden Gestaltung jegliche Rücksichten auf etwaige Verteidigungsfunktionen unterblieben. Die Verwendung von Terrakotten in der Bauplastik ist zur Renaissancezeit in Deutschland besonders in der norddeutschen Baukunst dominant, so am Fürstenhof in Wismar und am Gadebuscher Schloss. Das Material lieferte die Werkstatt des aus Lübeck stammenden Meisters Statius von Düren (erwähnt 1551-1566). Wenige Jahre später veranlasste Herzog Johann Albrecht I. den Neubau der Schlosskapelle.
17. Jahrhundert
Der 1612 in mecklenburgische Dienste getretene Baumeister Ghert Evert Piloot (gest. 1629) erarbeitete vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges Pläne für einen vollständigen Neubau des Schweriner Schlosses in den Formen einer niederländisch geprägten Renaissance. Tatsächlich begann man 1617 unter seiner Leitung mit den ersten Arbeiten, musste sie jedoch wegen der kriegerischen Ereignisse bald einstellen. Nach den Plänen Piloots wurden zwischen 1635 und 1643 das Haus über der Schlossküche und das Haus über der Schlosskirche aufgestockt und erhielten Fassaden im Stile der niederländischen Renaissance.
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