Pfaffenteich

Der "Papendiek" entstand 1284 als künstlich aufgestauter Mühlenteich mit der Aufschüttung des Spieltordammes. Er befindet sich mitten in der Innenstadt von Schwerin.
Pfaffenteich Nordufer
Für Pfaffenteich im 12. Jahrhundertdiesen Mühlenteich wurde wahrscheinlich schon kurz nach der Stadtgründung der südliche Zipfel des angrenzenden Ziegelsees durch einen Damm abgetrennt.
Ein zweiter Damm riegelte das Gewässer im Süden etwa im Verlauf der Schlossstraße ab.
Hier entstand am Ausfluss des Wassers in der nahen Burgsee auf dem heutigen Grundstück Schlossstraße 30 die gräfliche Mühle,
die nach zahlreichen Umbauten bis ins 19. Jahrhundert hinein in Betrieb war.
Eine zweite Mühle stand am Aubach. Der Aubach, aus dem dem Dambecker See kommend, durchfließt den Trebbower, Barner Stücker und Medeweger See und mündet schließlich im Pfaffenteich.
Da der Betrieb einer Mühle in jener Zeit eine einträgliche Geldquelle darstellte, hatte das Domkapitel diese Mühle schon bald in seinen Besitz gebracht; sie hieß seitdem die "Bischofsmühle" und ist bis 1914 in Betrieb gewesen. Der Streit zwischen dem Domkapitel und den Grafen um die Stauhöhe des Pfaffenteichs hat eigentlich nie aufgehört, doch es ist dem Kapitel gelungen, den Teich in Besitz zu bekommen.
Die künstliche Aufschüttung zwischen Pfaffenteich und Ziegelsee ist der sogenannte "Spieltordamm", eine für den Unkundigen nicht leicht zu deutende Bezeichnung. "Spiel" ist das mitteldeutsche Wort für Pfahl, und der Damm war durch eine Pfahlreihe, den "speltun" (Spielzaun), geschützt. Das "Spieltor" ermöglichte den Zutritt zum "Spieltordamm". Er wurde in nachmittelalterlicher Zeit verbreitert und 1826 fest ausgebaut. Im Zuge des Brückenneubaus am Ziegelsee-Südufer verlor er in jüngster Zeit seine verkehrstechnische Bedeutung, aber nicht die Funktion einer Staumauer für den Pfaffenteich. Pfaffenteich, Blick vom DomDas Wasser des Pfaffenteichs war für die Stadt von großer Wichtigkeit, denn es speiste außer der Grafenmühle auch den Stadtgraben. er trennte im Zuge der heutigen Friedrichstraße die Altstadt von der "Schelfe", war an der Brücke zwischen den beiden Stadtteilen gestaut und floss dann durch die heutige Burgstraße zum Schweriner See. Der nach Süden reichende Zipfel des Pfaffenteichs schütze die Westseite der Stadt. Seine heutige Einfassung und die malerische, ringsumlaufende Lindenallee hat der Pfaffenteich erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bekommen, eine geniale städtebauliche Lösung, die auf den Hofbaurat Georg Adolph Demmler zurückgeht.10