Das Recht zur Genehmigung von Märkten oblag im Mittelalter dem König. Sichtbarer Beweis für das Privileg des Herrschers und Beweis für den Willen, hier den Handel zuzulassen, war der am Marktkreuz aufgehängte Handschuh. Nicht nur die Bedeutung Schwerins machte die Anlegung des Marktes mit der Gründung Schwerins notwendig sondern auch die Jahrmärkte erforderten einen geeigneten Platz. Als zentraler Platz der Stadt war der Markt von Anbeginn vorhanden. Über die genaue Lage des Schweriner mittelalterlichen Marktes liegen unterschiedliche Aussagen vor. Wahrscheinlich bestand der Markt in der Anfangszeit aus dem Schlachtermarkt in Einheit mit dem jetzigen Markt. Nach dem
Stadtbrand 1651 erfolgte eine Verschiebung der verkleinerten Fläche nach Westen.
Der Markt hat seine Funktion als zentraler Platz in Schwerin nie verloren. Als „Forum Romanum“ war der Markt Schwerins politisches, wirtschaftliches und religiöse Zentrum. Austausch von Neuigkeiten, Tratsch, Feilschen, Handeln, Auftritt von Possenreißern, Schreie von den Patienten der Zahnreißer bestimmten hier das bunte Treiben über viele Jahrhunderte. Der Bierausschank erfolgte lange Zeit in der fürstlich privilegierten Apotheke. Fischbänke mit stinkendem Fisch im Osten waren der Grund für das Neue Gebäude. Auf dem Markt, gegenüber dem Rathaus, stand neben dem Marktbrunnen früher der Kaak. Als Schandpfahl oder Pranger war er Ausdruck der städtischen Gerichtsbarkeit. Das mit vierzehn dorischen Säulen verzierte Bauwerk wird im Volksmund auch Säulengebäude oder Krambudengebäude genannt. Es entstand auf Wunsch des Herzogs, der es als Markthalle an Stelle offener Verkaufsstände errichten ließ. Ausgangspunkt waren der nicht zu ertragenden Fischgestank und unzureichenden hygienischen Zustände der Fischbänke. Auch optisch genügte der Markt nicht einer Residenzstadt. Nach langem Streit über die Finanzierung des Gebäudes wurde das Gebäude 1786 nach Plänen des Hofbaumeisters Busch der Stadt übergeben. Heute wird das Säulengebäude gastronomisch genutzt. Das Altstädtische Rathaus erscheint bescheiden.
1351 zum ersten Mal erwähnt, stand es ständig an gleicher Stelle. Es wurde dreimal (1531, 1558, 1651) durch Stadtbrände vernichtet
und wieder aufgebaut.
Ausschlaggebend für den jeweiligen Neubau waren die finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Das heutiges Outfit der Fassade im Tudorstil entstand 1835 nach Entwürfen vom G. A. Demmler.
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