Rathaus  

1351 wurde das Rathaus erstmals erwähnt. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um ein gotisches Giebelhaus mit zwei Schaugiebeln zur West- und Ostseite, dessen Südseite mit offenen Arkaden abschloß.
Das nach der weitgehenden Zerstörung durch die Stadtbrände 1531 und 1538 errichtete Renaissancegebäude war gekennzeichnet durch Uhren- und Glockentürme, die von Giebel und Fassaden eingeschlossen waren.
Bis 1575 dauerte es, bis der Turm fertiggestellt werden konnte, der das markante Wahrzeichen Schwerin 1605, deutlich zu sehen der Glockenturm.des neuen Rathauses bildete.
Das große Feuer 1651 vernichtete das Rathaus erneut.
Lediglich einige massive Wände blieben verschont.
Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt bedingten, das der Wiederaufbau des Rathauses länger dauerte und wesentlich bescheidener ausfiel. Auch diesmal blieb der alte Grundriss Basis für den Wiederaufbau. Das Gebäude erhielt beidseitig einfache Doppelgiebel aus Fachwerk und zwei niedrige Satteldächer.
Das stetige Wachstum der Bevölkerung und die damit verbunden notwendigen administrativen Aufgaben des Magistrates machten 1744 eine Erweiterung notwendig. Die Giebel an der Marktseite verschwanden hinter einem durchgehenden Satteldach. Das Dach erhielt drei spitzgiebelige Fachwerkaufbauten, deren Krönung figürlicher Schmuck darstellte.
Die äußeren trugen je eine vergoldete Kugel, auf dem mittleren fand die Statue des “Goldenen Reiters” ihren Platz.
Trotz der zu einem Dauerproblem werdenden Raumnot der städtische Verwaltung dauerte es bis 1834, ehe am Rathaus erneut gebaut wurde.
Rathaus 1989, Ausbau nach Plänen von Demmler.Nach Plänen von Demmler erhielt es zum Markt seine heutige Fassade, im Innern wurden die Räumlichkeiten dem damaligen Bedarf angepaßt, ohne daß damit jedoch eine wesentliche Vergrößerung erreicht werden konnte.
Die Raumnot blieb, obwohl das ehemalige Kuetemeyersche Haus in der heutigen Puschkinstraße inzwischen als Stadthaus hinzugekommen war.13
Das Rathaus blieb auch im 20. Jahrhundert Dauerthema in Schwerin.

Ende der zwanziger Jahre lagen Pläne für ein monumentales, fünfeinhalbgeschossiges Backsteingebäude zwischen Domstraße und Großem Moor zur Entscheidung.
Plan 1928

Einen ähnlichen Rathausneubau, jedoch in noch monumentaleren Ausmaßen, sahen die Nationalsozialisten 1936 in ihren Planungen zum Ausbau der Gauhauptstadt Schwerin vor.
Er sollte den gesamten Bereich Markt, Großer Moor, Grüne Straße und Domstraße umschließen.
Insofern ist es nicht zu bedauern, wenn diese Pläne, wie auch die in den 1960er Jahren ausgelobten Pläne zur Gestaltung einer “sozialistischen Stadt”, aus finanziellen Gesichtspunkten scheiterten.