Arsenal

Das Arsenal ist ein nach Plänen des Hofbaurates Demmler im Jahre 1840 unter der Leitung des Baukondukteurs Willebrand begonnener und 1844 vollendeter militärischer Zweckbau.
Mit der Entscheidung des Großherzogs, dessen Residenz von Ludwigslust nach Schwerin zu verlegen, war auch die Rückverlegung der Garnison des Garderegiments verbunden. Deshalb sollte das neue Gebäude gleichzeitig Kaserne und Waffenarsenal werden, eine Aufgabe für Demmler. Das Gebäude schloss alles ein, was für die Militärverwaltung an Einrichtungen erforderlich war, nämlich das Militärgericht, das Gefängnis, die Rekrutierungskommission, Schulzimmer, Übungssäle für die Mannschaften, eine Speiseanstalt oder auch Stallungen.
Die Wahl des Bauplatzes wurde entscheidend für die Weiterentwicklung der damals noch kaum nach Westen über ihre mittelalterliche Grenze hinaus gewachsenen Stadt Schwerin.
Der bislang außerhalb liegende Pfaffenteich kam jetzt als städtebauliches Motiv in die Planung, indem sich sehr bald im Anschluss an das Arsenal dort eine weitere Bebauung entwickelte und die feste Einfassung des westlichen Ufers notwendig machte. Das Gebäude hat im Laufe der Zeit in verschiedenster, meist militärischer Verwendung gestanden und dient heute als Sitz des Innenministeriums. Es ist im Inneren vielfach verändert und umgebaut worden, die originalen Pläne sind nicht erhalten.
Arsenal20053In der äußeren Architektur verwandte Demmler die Formen der "Tudor-Gotik", jener spezifisch englischen Stilrichtung der Spätgotik, die dort fast zwei Jahrhunderte die Architektur beherrscht hatte und deren Nachahmung geradezu typisch für die ersten beiden Jahrzehnte des Historismus geworden ist. Charakteristisch sind die massigen Türme in der Frontmitte des Arsenals und an seinen Ecken, mit den eleganten Kantentürmchen und die gesamte Zinnenbekrönung der Traufe; für die Wirkung des Bauwerkes sind auch die Fugenquaderung der gesamten Wandflächen und der helle Anstrich von Bedeutung.
2003 fand eine Grundinstandsetzung des Arsenals ihren Abschluß. Nur die neue Farbe dort wurmt viele Schweriner. Die Denkmalschützer konnten nachweisen, dass Hofbaumeister Georg Adolph Demmler nicht weiß als Farbe ausgesucht hatte. So wählten die Denkmalschützer für das großherzogliche Waffenlager im Tudorstil einen Anstrich, über den manche spötteln: "Das sieht nach Leberwurst aus". 19

Arsenal 1852

Arsenal 1852

Arsenal 1902

Blick von der Ostseite des Pfaffenteichs 1902

Arsenal 1989

Arsenal 1989

arsenal2003

Blick vom Dom 2005