Der Begriff Widerstand ist breit gefasst. Dazu werden nicht nur politische Aktivitäten gegen das Regime gezählt, sondern auch
das Abhören ausländischer Sender, Sabotage in der
Rüstungsindustrie (bei Heinkel oder auf der Neptunwerft), die
Hilfe für verfolgte Juden und Zwangsarbeiter oder
Wehrdienstverweigerung. Spanienkämpfer aus Mecklenburg
werden genannt. Entsprechend breit ist die Darstellung der
Hitlergegner, die Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen,
Juden, Wissenschaftler sowie Frauen und Männer aus dem
Umfeld der Hitlerattentäter umfasst. Der Schwerpunkt liegt
allerdings auf der Verfolgung der Kommunisten, die
erklärtermaßen Hauptfeind und daher, so Göring am 2. März
1933, »auszurotten« waren. An jenem Tag vermeldete der
»Rostocker Anzeiger«: »Im Verlaufe einer auf Anordnung des
Ministeriums des Innern in Rostock gestern Nachmittag
durchgeführten Sicherungsaktion sind bisher 21 Funktionäre
der KP in Schutzhaft genommen worden. Die einzelnen
Parteigebäude wurden besetzt und die Druckereimaschinen
der ›Volkswacht‹ versiegelt.« Am 21. März befanden sich in
Mecklenburg bereits an die 600 Funktionäre der KPD in Haft.
Zug um Zug folgten dann die Ausschaltung von
Sozialdemokraten. Es begann die Verfolgung der jüdischen
Bürger und der Zeugen Jehovas. Aus den Kirchen wurden
aufmüpfige Pfarrer verjagt. Während die hart getroffenen
Kommunisten, wie belegt wird, aus der Illegalität heraus versuchten. »ihre Kräfte neu zu sammeln und die zu großen
Teilen durch den Terror der Nazis zerstörten Organisationen
landesweit wieder aufzubauen«, so habe, konstatiert Jahnke,
der Terror des Regimes auf große Teile der SPD-Mitgliedschaft
»einschüchternd und lähmend« gewirkt. Nach dem Verbot der
Partei »schritt der innere Zerfallsprozess schnell voran«. Eine
Minderheit habe jedoch nicht aufgeben, später »meist allein auf
sich gestellt oder zusammen mit Kommunisten Widerstand
geleistet«. |