Ab dem Ende des 7. Jahrhundert und verstärkt im 8. Jahrhundert erfolgte die Besiedlung der nördlich davon liegenden Regionen bis zur Ostsee.
Zu einer Herausbildung von "Stämmen" und "Stammesverbänden" (Ethnogenese) kam es erst in Folge der Landnahme in den neu erschlossenen Siedlungsräumen.
Einen Höhepunkt der westslawischen Entwicklungsgeschichte stellt die frühe "Staatsbildung" der Obodriten im Raum des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs im 11. Jahrhundert dar.
Da die elbslawischen Landschaften von einem Netz kirchlicher und militärisch-administrativer Institutionen überzogen waren, unterlagen die sächsischen Autoritäten offenbar einer schwerwiegenden Fehleinschätzung der Lage, denn sie waren völlig überrascht, als im Sommer 983 slawische Verbände die Bischofssitze Brandenburg und Havelberg besetzten, die politischen und kirchlichen Repräsentanten des Reiches vertrieben und über die Elbe nach Westen vordrangen, wo sie das Kloster Kalbe (an der Milde) plünderten.
Der heidnisch-reaktionäre Charakter der Bewegung trat dabei deutlich hervor. Ein in höchster Eile zusammengestelltes sächsisches Aufgebot bewirkte nur den Rückzug der Slawen über die Elbe, konnte aber im eigentlichen Aufstandsgebiet militärisch zunächst nicht eingreifen. Den Aufständischen gelang es daher, ihren Einfluss im gesamten Norden - das heißt auch im Gebiet der Abodriten - geltend zu machen und Hamburg zu verwüsten. Dagegen blieben die südlichen Elbmarken östlich der Saale, deren Anbindung an die ostsächsisch-thüringischen Siedelgebiete schon weiter fortgeschritten war, von diesen Ereignissen unberührt.
Als Träger der Revolte offenbarten sich die als Lutizen (Leutici) bezeichneten Krieger einer Konföderation, deren Kernstämme (Zirzipanen, Kessiner, Tollensanen, Redarier) beiderseits der Peene (im heutigen Mecklenburg-Vorpommern) lebten. MissionDie Führungsrolle fiel den Redariern zu, die zuvor dem sächsischen Herrschaftsanspruch den stärksten Widerstand entgegengesetzt hatten, sodass sich schon Otto I. (im Jahr 968) gezwungen sah, seine sächsischen Landsleute aus dem fernen Capua brieflich aufzufordern, alle Kräfte zur Vernichtung dieses Stammes
aufzubieten, wie sich nun zeigte, ohne Erfolg.
Der Name der Lutizen wurde erst im Verlauf des Slawenaufstandes und der nachfolgenden Kämpfe bekannt. Zuerst benutzten ihn die Hildesheimer Annalen in einer Notiz zum Jahr 991. Die Frage, "wer sie sind und woher sie kommen", beschäftigte bald den Zeitzeugen und Chronisten Bischof Thietmar von Merseburg.
Im Zentrum des kultischen und politischen Lebens der Lutizen stand nach seiner Schilderung die Burg Riedegost (Rethra) im Stammesgebiet der Redarier.
Hier befand sich ein hölzernes, mit Götterstandbildern versehenes Heiligtum, das von Priestern gewartet wurde. Die Burg diente als Schauplatz der Verabschiedung und Begrüßung der Krieger, und in ihr wurden die verbindlichen Orakel erstellt sowie Opfer dargebracht. Sie hatte Vorrang vor gleichartigen kultischen Anlagen in anderen Siedelbezirken der Lutizen. Fürsten gab es nicht, dagegen lag die politische Macht bei einer Volksversammlung.
Insgesamt ergibt sich das Bild einer nur zum Teil organisierten, dabei militärisch potenten, Gemeinschaft, die ihre ideologische Stärke aus der Verteidigung traditioneller Werte und Lebensweisen bezog. Während sich bei den slawischen Gesellschaften ringsum die Fürstenherrschaft durchsetzte und die Annahme des Christentums die Zentralisierung begünstigte, hatte sich in der Nordostecke des ottonischen Reiches eine wirksame Gegenbewegung formiert. Sie propagierte den Kampf gegen Fürsten- und Reichsherrschaft sowie gegen die religiöse Bevormundung durch das Christentum; als Gegner galten also auch die slawischen Fürstenfamilien, die mit dem Reich und dem Christentum paktierten. Ältere, schon existente Elemente der gentilen Glaubensvorstellungen wurden institutionalisiert, sodass man den Christen gleichrangige heidnische Symbole entgegenstellen konnte. Ein demonstratives Zeichen des Neubeginns setzte der neue gemeinsame Name, der in der Forschung meist mit der slawischen Wurzel "ljut" (wild) verbunden wird.
Das Festhalten an dem alten Gentilglauben, aus Sicht der christlichen Nachbarn die Apostasie, prägt das Erscheinungsbild der Lutizen in den zeitgenössischen Quellen. Riedegost wurde zum "Hort des Teufelsglaubens" (Adam von Bremen: sedes ydolatriae) stilisiert, wo gläubige Christen und Missionare das Martyrium erlitten. Zugleich aber entwickelten sich die Lutizen zu einem ernstzunehmenden Faktor der internationalen Politik.
Ihr wichtigster strategischer Stützpunkt Brandenburg, Hauptburg der Heveller und ehemaliger Bischofs- und Markgrafensitz, wurde zum bevorzugten Angriffsziel der Reichsheere. An den, letztlich erfolglosen, militärischen Aktionen zur Rückeroberung der lutizisch beherrschten Gebiete war der polnische Fürst Mieszko aktiv beteiligt; nach dem Tod seines Schwiegervaters, des Markgrafen Dietrich, nahm er selbst die Funktion eines Sachwalters der ottonischen Interessen wahr. Die gemeinsame Feindschaft zu den Lutizen begründete eine
sächsisch-polnische Koalition und legte die Basis für den späteren Gleichklang Ottos III. mit Boleslaw Chrobry in Gnesen im Jahr 1000.
Die Lutizen waren aber auch als Bündnispartner aktiv, nämlich zuerst an der Seite Boleslavs II. von Böhmen zur Abwehr der polnischen Expansion nach Schlesien und Kleinpolen. Doch bereitete die Anwesenheit der heidnischen Krieger in seinem Heer Boleslav mehr Ungemach als Freude. Er musste ihnen den Befehlshaber einer eroberten schlesischen Burg als Opfer für ihre Götter überlassen, und wenig später konnte er nicht verhindern, dass sich 200 ausgesuchte lutizische Krieger auf die Verfolgung sächsischer Vermittler machten, darunter Erzbischof Giselher von Magdeburg, die aber entkamen. Sieben Jahre später war der Erzbischof erneut Ziel eines Anschlages der Lutizen, als sie ihn vor die Tore der Arneburg (an der Elbe, in nördlicher Richtung von Stendal) lockten. Wieder konnte Giselher sein Leben mit knapper Not retten, doch verloren die meisten seiner Begleiter bei diesem Überfall ihr Leben.
Die militärische Potenz der Lutizen, die allen Angriffen trotzten, mag ein wesentlicher Aspekt für jene in Sachsen und im Reich äußerst umstrittene Entscheidung König Heinrichs II. gewesen sein, aus den Reichsfeinden Verbündete zu machen. Zum Osterfest des Jahres 1003 empfing Heinrich in Quedlinburg lutizische Gesandten, tauschte Geschenke und schloss ein Bündnis, das gegen den polnischen Fürsten Boleslaw Chrobry gerichtet war und langjährige kriegerische Auseinandersetzungen einleitete. Mehrfach leisteten die Lutizen Heinrich Heerfolge, ja dieser scheute sich nicht, sie weit entfernt von ihrer Heimat einzusetzen (Verwüstung einer Kirche bei Metz im Sommer 1009). Das eigentliche militärische Ziel des Bündnisses, ein entscheidender Sieg über Boleslaw, konnte dagegen nicht realisiert werden.
Für die Lutizen zahlte es sich dennoch aus, denn es festigte auf Dauer ihre Hegemonie im mittleren Elbslawengebiet, denn auch Heinrichs Nachfolger gaben sich später mit der nominellen Oberherrschaft und Tributleistungen seitens der Lutizen zufrieden.
Trotz des Zerfalls des Lutizenbundes in die einzelnen Stämme seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts blieb das Heidentum noch bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts dominant.
Außer bei den Pruzzen  ist wohl in keiner deutschen Region bei der Einführung des Christentums so viel Blut geflossen wie in Mecklenburg. In keinem deutschen Land hat die Kirche so viele Märtyrer aufzuweisen wie hier. Die ersten Chronisten Thietmar von Merseburg und Helmold von Bosau  geben davon anschauliche Berichte, sparen aber auch nicht mit Kritik an der Macht- und Habgier der Sachsen. Auch der Dänenkönig Sven Astridson ist der Meinung, dass die Slawenvölker längst bekehrt worden wären, wenn nicht die Habsucht der Sachsen ein unüberwindliches Hindernis gebildet hätte, "denn diesen steht der Sinn mehr nach Steuern als nach Bekehrung der Heiden."