13. Jahrhundert

Jahr

Ereignis

1228

Schwerin hat einen städtischen Rat

1248

Romanischer Dom geweiht

1270

Bau des gotischen Doms

1284

Der Spieltordamm wird aufgeschüttet und der Pfaffenteich entsteht

Wichtige Faktoren für die Entwicklung eines städtischen Eigenlebens im 13. Jahrhundert waren der Graf und der Bischof, hemmend die Machtkämpfe beider.
Bezeichnend für die Moralbegriffe jener Zeiten die Art und Weise, wie der streitbare Bischof Brunward seine Ansprüche mit seinen gefälschten Urkunden und päpstlichen Privilegien durchsetzten wollte und konnte.
Nach langem Streit gelang es ihm und seinen Nachfolgern, die ganze Schelfe im Jahre 1284 in den bischöflichen Besitz zu bringen. Dagegen scheiterten alle Bestrebungen, den kirchlichen Besitz in der eigentlichen Stadt zu vergrößern.
Die Einbeziehung von Wohnungen der Domherren und einigen Ritterfamilien der Schelfe in die städtischen Befestigungsanlagen wurde den Bischöfen untersagt.

In den Jahren 1219-1222 unternahm Graf Heinrich von Schwerin eine Pilgerfahrt in das heilige Land. Pilger auf dem Weg zum Dom Ein Geschenk von Cardinal Pelagius, einen in Jaspis eingeschlossenen heiligen Blutstropfen, spendete er dem Dom. Na das war doch eine Grundlage für neue Geschäftsideen, die bis in das 16. Jahrhundert funktionierten. Der Dom wurde zur Wallfahrtsstätte.
Scharen von Pilgern strömten herbei, um mit ihren Gaben den Wohlstand der Kirche zu mehren. Die Einkünfte müssen enorm gewesen sein, denn schon kurze Zeit später entstanden Pläne zum Neubau des Domes. 1270 etwa wurde mit dem Bau des gotischen Domes begonnen. Die Stadtmauer mußte wieder warten.

Zu ärgerlich, daß Graf Heinrich nach seiner Kreuzfahrt in das gelobten Lande seine halbe Grafschaft im Besitz der Dänen vorfand. Selbst sein Schloß war zum Teil besetzt.
Da faßte er einen kühnen Entschluß. Mit einem raschen Überfall bemächtigte er sich des dänischen Königs und brachte ihn nach Deutschland.
Vom Kaiser Friedrich II. war schnell die Bedeutung der Gefangenschaft des gefährlichen Dänenkönigs erkannt. Drohungen des Papstes, Graf Heinrich und seine Helfershelfer mit dem Bann zu belegen sowie über die ganze Diözese, in der die beiden Könige gefangen gehalten würden, das Interdikt zu verhängen, blieben weitestgehend wirkungslos. In langen Verhandlungen mußte der Dänenkönig das gesamte Land zwischen Eider und Elbe, dazu ganz Slavien außer Rügen, wieder an das Reich herausgeben. Eine ausgehandelte Lösegeldsumme von 40.000 Mark Silber versprach zusätzliche Einnahmen in die gräfliche Kasse.
Aus dieser Zeit stammt der Brauch des “Lübecker Martensmann” der heute wieder auflebt.

Die Pfaffenteich im 13. JahrhundertUnsicherheit der damaligen Zeit machte eine Sicherung der Stadt nach Norden, Süden und Westen notwendig.
Nach Osten hin bot das sumpfige Gebiet zwischen Beutel, Schweriner - und Burgsee einen ausreichenden Schutz gegen feindliche Angriffe. Breite Wassergräben umzogen die dahinter liegenden, mit einer Plankenbefestigung gekrönten, Wälle.
Durch vier Stadttore (Schmiede-, Mühlen-, Schelf - und Burgtor) war der Zugang zur Stadt möglich.
Nicht weit vor den Toren lagen zwei Wassermühlen, die Bischofsmühle vor dem Mühlentor und die Grafenmühle (heutigen Grundstück Schloßstraße 30). Voraussetzung für das Betreiben der Mühlen war das Aufstauen des Mühlenteiches, der  durch den 1284 erbauten Spieltordamm erfolgte.

An der Spitze der Stadt stand seit dem 13. Jahrhundert der Rat, bestehend aus 6 Ratsherren unter der Leitung des Bürgermeisters.