In Mecklenburg ältesten Stadt sind nur wenige Bauwerke aus der fast
850-jährigen Geschichte erhalten geblieben.
Zahlreiche Brände im Mittelalter richteten in der Schweriner Altstadt große Verwüstungen an.
Außer dem Dom, dem Domhof und einigen Teilen des Schlosses gibt es heute in der Stadt kein Bauwerke, die über das 17.Jahrhundert zurückreichen.
Das alte Schwerin war anfangs nur leicht durch eine hölzerne Palisade befestigt, die erst in der Mitte des 14. Jahrhunderts durch eine massiver Mauer ersetzt wurden. Zur Zeit der hölzernen Befestigung verlief der Hauptzugang der Stadt über den Staudamm der Grafenmühle, der von ihm, heute Südende des heutigen Marienplatzes, auf festes Gelände führte. Erst Jahrhunderte später wurde ein bequemerer Stadtzugang durch die Schmiedestraße und das Schmiedetor geschaffen. In den späteren Jahrhunderten ist die westliche Stadtbefestigung - stets unter Ausnutzung des reichlich vorhandene Wassers - immer wieder ausgebaut worden. Erst kurz vor 1800 begann man, diese Anlage wieder einzuebnen und nach und nach zu bebauen. Heute verläuft hier die Hauptstraße der Innenstadt, die Mecklenburgstraße. Mehrere Male wurde die Stadt von großen Feuersbrünsten heimgesucht. Die Brände in den Jahren 1531, 1558 und 1561 zerstörten große Teile der Altstadt. Das Zentrum Schwerins ist vom Historismus des 19. Jahrhunderts geprägt. Ein wichtiger Grund für die immensen Bautätigkeiten dieser Zeit war die Verlegung der Residenz des Großherzogs von Ludwigslust nach Schwerin. Seinem Einfluß ist es zu verdanken, daß die Altstadt durch Neubauten und größeren Umbauten einer Residenz entsprechendes Aussehen erhielt. Die Wirtschaft und die städtebauliche Entwicklung lebten wieder auf. Starken Einfluß auf die städtebaulichen Veränderungen hatte der Architekt Georg Adolph Demmler, der im Jahr 1837 zum Hofbaumeister und im Jahr 1841 zum Hofbaurat ernannt wurde. Nach seinen Entwürfen entstanden repräsentative Bauten wie der Marstall, das Arsenal, der Umbaus des Schweriner Schlosses
oder der Gasthofbau in der Schloßstrasse.
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